Bei der Auswahl der richtigen Kleidung für das arktische Klima ist nicht nur die Temperatur entscheidend, sondern auch der Wind und möglicher Niederschlag. Bei Wind nimmt nämlich gleichzeitig der Kälteeffekt zu. Andererseits ist es gut zu wissen, dass in unserer arktischen Region bei richtiger Kälte meist Windstille herrscht, d.h. bei rund -20C oder sogar -35C.

Es ist ein Erlebnis, aus einer heißen Sauna zu treten und bei minus 20 Grad mit nur einem Handtuch um den Körper im Freien zu stehen. Dabei steigt der heiße Dampf wie eine Rauchsäule auf, und beim Abkühlen haben Sie ausreichend Zeit, den Sternenhimmel zu studieren – und vielleicht dabei zuzuschauen, wie Nordlichter über den Himmel tanzen.

Wenn es darum geht, sich für Aufenthalte im Freien bei Kälte zu kleiden, lautet meine Strategie, dass ich mich auf noch kälteres Wetter einstelle, als angesagt ist. Wenn der Wetterbericht minus 10 Grad ankündigt, kleide ich mich für minus 20. Es ist leichter, den Schal oder Kragen etwas zu lockern, um Wärme abzugeben, als draußen in der Natur Kleidungsschichten hinzuzufügen.

Deswegen setze ich auch darauf, mich wie eine Zwiebel zu kleiden: Möglichst viele Schichten sorgen für die beste Wirkung.
Es ist wichtig, natürliche, atmungsaktive Stoffe zu wählen. Baumwolle eignet sich bestens für ein T-Shirt an einem sonnigen Badestrand, hat aber nichts am Körper verloren, wenn er schützende Kleidung braucht. Ich selbst trage nah am Körper am liebsten moderne Wollprodukte. Sie sind angenehm zu tragen und wärmen, auch wenn sie feucht werden sollten. Dagegen vermeide ich Unterwäsche aus Polyester und Kunststofffasern. Diese müssen häufig gewaschen werden, während es bei Wollprodukten reicht, sie auszulüften, damit sie sich wieder frisch anfühlen.

Die Kleiderordnung in arktischen Klimazonen lautet also: Kleiden Sie sich wie eine Zwiebel mit vielen Schichten!

Kopf & Hals:
Die wichtigsten Teile des Körpers. Hier brauchen Sie eine Mütze, die die Ohren bedeckt. Diese kann mit einem Schlauchtuch ergänzt werden, das den Hals schützt. Ein Schal lässt sich hingegen leicht lockern, wenn es doch zu warm wird.

Oberkörper:
Schicht 1: Unterwäsche aus Wolle (Baumwolle ist nicht empfehlenswert).
Schicht 2: Ein Pullover aus Wolle oder Mikro-Fleece (Baumwolle ist nicht empfehlenswert).
Schicht 3: Eine Windbreaker-Ski-Jacke (eine dicke Daunenjacke ist nicht empfehlenswert, wenn Sie einen Overall drüberziehen möchten, z.B. bei Schneemobil-Safaris).

Hände:
Handschuhe für den alpinen Skisport funktionieren meist gut. Sollten Ihre Handschuhe sowohl über einen Innen- als auch einen Außenhandschuh verfügen, ist das ausgezeichnet. Wenn die Handschuhe einen Schaft haben, kann man diesen hinunterklappen, um die Handgelenke zu belüften, falls Ihnen am Körper zu warm wird.

Unterkörper:
Höschen/Unterhose, vorzugsweise aus Wollmaterial.
Schicht 1: Lange Unterhose aus Wollmaterial (Baumwolle eignet sich lediglich für Lumpen).
Schicht 2: Zwischenschicht aus Wolle oder Mikro-Fleece.
Schicht 3: Windbreaker-Skihose.

Füße:
Dünne Wollsocken, mitteldicke Wollsocken und zuletzt dickere Wollsocken. Wählen Sie immer Schuhe, die ein Paar Nummern größer sind als Ihre gewöhnliche Schuhgröße. Wenn die Schuhe zu eng sind, bekommen Sie kalte Füße. Größer ist besser!
In Filipsborg haben wir arktische Kleidung zum Ausleihen: geeignete Overalls, Mützen, Handschuhe und Schuhe, damit Sie das arktische Klima genießen können. Wenn Sie Fragen zur Kleidungswahl haben, können Sie sich gerne an uns wenden.

Örjan Pekka
Besitzer/Hotel Manager/Geschichtenerzähler von Filipsborg